Fettspritzer, Essensreste, Bratensaft: All diese Sachen hinterlassen auf lange Zeit unschöne Rückstände im Backofen - wenn man nicht nach jeder Benutzung sofort zum Lappen greift.
Sind diese Rückstände erst ein paar Mal mit "gebacken" worden, lassen sie sich oft nur sehr schwer entfernen. Die Beseitigung ist zwar manchmal schwierig - aber nicht unmöglich.
Das benötigen Sie:
Und so geht´s:
Beginnen wir mit der Entnahme von Blechen, Rosten und dem Teleskopauszugssystem oder Einhängegitter (falls vorhanden).
Das Auszugssystem lässt sich mit heißer Spüllauge und einem Tuch oder einer Bürste reinigen. Bei hartnäckigerer Verschmutzung können eine Scheuerspirale aus Edelstahl oder längeres Einweichen helfen. Bei allem Reinigungs-Eifer sollten wir beachten, dass wir dabei nicht das Schmierfett der Auszugsschienen mit entfernen. Deshalb ist es ratsam den Auszug im "eingefahrenen" Zustand zu säubern - keinesfalls dürfen Auszugsschienen in den Geschirrspüler. Ebenso einfach können wir mit der Reinigung bei Backblech oder Rost verfahren.
Zur Erleichterung der Reinigung und ungehindertem Zugang ins Backofen-Innere kann die Backofentür ausgebaut werden. Das ist allen voran bei älteren Modellen ein bisschen tricky, aber nicht unmöglich.
Dafür öffnen wir die Tür komplett und suchen den Aushänge-Mechanismus an den Scharnieren. Im Regelfall wird hier ein Metall-Zapfen ein Stück angehoben, gezogen oder zur Seite gedrückt. Ist die Verriegelung gelöst, halten wir die Tür mit beiden Händen an den Seiten (nicht am Griff) gut fest, heben sie auf einen Winkel von etwa 30° an und ziehen sie heraus.
Optimal ist es, die Tür auf einem weichen Tuch abzulegen und sie dort zu reinigen. Auch hier lassen sich die meisten Flecken mit heißem Wasser und Spülmittel entfernen. Nutzen Sie dabei eine weiches Tuch - vermeiden sollten Sie Glasschaber oder Scheuerspiralen aus Stahl. Bei einigen Geräten lässt sich sogar die Scheibe einzeln entnehmen. Meist reicht es hierfür ein paar Schrauben zu lösen und schon kann die Innenseite der Scheibe zum Strahlen gebracht werden. Aber Achtung: für eine ungetrübte Sicht sollte das Glas keine Kratzer abbekommen.
Mit dem Ausbau der Backofentür haben wir uneingeschränkten Zugang zum Innenraum und die Türdichtung. Für normale Verschmutzung ist heiße Spüllauge mit einem weichen Lappen auch hier bereits ausreichend. Der Gummi der Dichtung darf zur Reinigung nicht entfernt werden. Ihn zu putzen ist etwas mühselig, aber es gehört zur Grundreinigung einfach dazu. In manchen Öfen lässt sich zusätzlich der Grill an der Oberseite abklappen, sodass es ein Einfaches ist, die Backofendecke zu entfetten. Eher klein und unscheinbar: die Abdeckung der Backofenbeleuchtung - auch sie säubern wir mit einem weichn Tuch, damit wir stets den Überblick beim Backen haben.
Der Innenraum strahlt nun wieder, aber die Tür fehlt noch. Zum Wiedereinsetzen müssen die Scharniere in die dafür vorgesehenen Schlitze am Backofen eingefügt werden (Sichertellen, dass der Mechanismus fest aufliegt). Ist das der Fall können wir die Tür absenken und wieder einrasten. Diese Technik funktioniert bei jedem Ofen etwas anders. Falls Ihnen diese Anleitung nicht hilft, schauen Sie am Besten in Ihrer Bedienungsanleitung nach.
Abschließend bringen wir die Front zum Glänzen. Für eine Edelstahl-Front ist ein Edelstahl-Pflegespray das Mittel der Wahl. Mit einem Spültuch reinigen und mit einem weichen, trockenen Tuch nachwischen. Bei einem Touch-Display ohne Bedienknebel fällt die Reinigung noch etwas sanfter aus. Ein leicht feuchtes, weiches Tuch (nicht zu nass) sollte genügen - Nachtrocknen nicht vergessen. Glasreiniger oder Glasschaber sind hingegen keine gute Wahl und können unschöne Kratzer verursachen. Ein Wisch mit einem weichen Tuch und schon ist auch der Griff wieder sauber.
Dampfbacköfen, eine Kombination aus Backofen mit Dampffunktion, haben meist einen integrierten Wassertank. Verfügt Ihr Gerät über einen solchen Behälter, so reinigen wir diesen natürlich auch :) Heißes Wasser mit Spülmittel und ein weiches Tuch genügen. Anschließend spülen wir mit reichlich klarem Wasser nach um alle Spülmittelreste zu entfernen. Nun den Wasserbehälter mit geöffnetem Deckel an der Luft trocknen lassen. Ein Kandidat für den Geschirrspüler ist der Tank leider nicht.
Achten Sie beim Kauf eine pflegefreundliche, emaillierte oder katalytische Beschichtung. Glanz-Emaillierungen sind extrem glatt. An ihnen finden Fettspritzer und Essens-Rückstände keinen Halt, ähnlich dem sogenannten "Lotus-Effekt". Bei der Katalyse findet dagegen ein chemischer Umwandlungsprozess statt, der dafür sorgt, dass sich Fett einfach zersetzt. Wer es sich noch einfacher mache möchte, für den ist sicher ein Backofen mit pyrolytischer Selbstreinigung interessant. Eine weniger heiße Angelegenheit sind spezielle, integrierte Reinigungsprogramme auf Wasserbasis.
Wie Sie sehen, ist handelsübliches Spülmittel eigentlich eine Allzweckwaffe. Ohne viel Kraftaufwand lassen sich Verschmutzungen am Besten entfernen wenn sie noch etwas warm und nicht eingebrannt sind. Im Handel erhältliche Backofensprays sind aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Innenraum-Beschichtungen mit Vorsicht zu genießen. Diese Sprays können die speziellen Oberflächen dauerhaft beschädigen. In manchen Regionen Deutschlands ist Entkalkungsmittel ein stetiger Begleiter im Haushalt. Allerdings ist auch hier ein wenig Vorsicht geboten. Es kann auf bestimmten Materialien Flecken verursachen, die sich nicht wieder entfernen lassen.
Um fiese Fettspritzer zu umgehen, eignet sich beim Braten im Ofen ein geschlossenes Gefäß, etwa eine Auflaufform/Bräter mit Deckel. Ein weiterer Tipp, der den Reinigungsaufwand etwas reduziert: verwenden Sie beim Backen mit dem Grillrost ein mit Dauer-Backfolie ausgelegtes Backblech, welches Sie in der Ebene darunter eingeschieben. Das hält immerhin den Boden schön sauber.
Auch wenn dieser Tipp nichts für Reinigungsmuffel ist, aber am leichtesten wird die Reinigung, wenn Sie nach jeder Benutzung einmal kurz durchwischen. Denn dann ist die Verschmutzung noch nicht eingebrannt und lässt sich mühelos entfernen.